Wanderung

Abseits ausgetretener Pfade - Vitznaueralpen (5)

Info
16.9 km
435 - 1499 m.ü.M.
mittel
1190 hm
435 m.ü.M. 435 m.ü.M.
6.75 h
Startpunkt
Bahnhofstrasse 2
6354 Vitznau
Switzerland

Tourenbeschreibung

Die lange Wandertour startet direkt von der Talstation der Rigibahn und führt gemütlich am Seeufer dorfauswärts Richtung Weggis, vorbei am majestätischen Parkhotel, den lauschigen Badeplätzen bis man nach etwa 30min das Gebiet Lützelau erreicht. In dieser Bucht stand einst ein Mineralbad und eine Kapelle, welche 1661 durch einen Felssturz verschüttet wurde. Ab Lützelau nimmt man den abwechslungsreichen Aufstig nach Rigi First in Angriff. Zuerst führt der Weg über Wiesen durch immer dichteren Wald, zwischen grossen Nagefluhblöcken hindurch und schraubt sich dann immer steiler hoch, bis die letzte Felsstufe zum Gebiet Oberwilen mit Hilfe einer steilen Treppe überwunden wird. Oben an der Felsstufe angelangt, bestaunt man den herrlichen Blick auf die saftigen Weiden des Gehöftes Oberwilen und die Vitznauer Bucht in der Ferne.  

Ab jetzt verlässt man den offiziellen, beschilderten Wanderweg, doch der Pfad bleibt trotzdem gut sichtbar. Auf diesem nicht markierten Wegabschnitt gilt es nun möglichst wenig Lärm zu machen und die Hunde unbedingt an die Leine zu nehmen. Hier wird ein bevorzugtes Wildweidegebiet durchwandert, wo sich regelmässig kleine Herden von Rehen oder Hirsche zum Grasen aufhalten, vor allem in den frühen Morgenstunden. Der abwechslungsreiche Pfad führt weiter durch dichten Wald, passiert kleine Bäche, durchquert saftige Waldlichtungen und Feuchtgebiete. Wer sich dafür Zeit nimmt, wird unzählige Pflanzenarten in einer grossen Vielfalt entdecken. 

Nach diesem sehr abwechslungsreichen Abschnitt erreicht man bei Punkt 1028 M.ü.M. den historischen Rigiweg, welcher Weggis mit Rigi-Kaltbad verbindet. In den Anfängen des Tourismus wurden auf diesem Weg wohlhabende Touristen in Sänften zu der gut ausgebauten Hotellerie auf Rigi-Kaltbad getragen. Die auch heute noch genutzte Unterkunft Felsentor war schon zur damaligen Zeit ein beliebter Halt auf dem beschwerlichen Weg nach oben. 

Nach etwa weiteren 15min werden die Rigibahngeleise bei der Station Romiti überquert und man folgt dem Pfad weiter bis zum ganzjährig bewirtschafteten Berggehöft Oberäbnet mit der Wortbedeutung "Ebener Geländeboden". Das offene Weideland eröffnet eine wunderbare Aussicht auf die rötlichen Nagelfuhfelsen an der Rigi und den weit unten liegenden Vierwaldstättersee bis nach Luzern. 

Von da geht es wieder steil bergaufwärts durch lose Bewaldung und über üppige Bergmatten. Das Gebiet wird seit je "Vorder Würz" genannt, was übersetzt "Stelle mit gutem Pflanzen- und Kräuterwuchs" bedeutet. Diese Matten waren darum früher sehr beliebt bei den Bergbauern, doch heute werden diese Wiesen nicht mehr intensiv bestossen und eine schöne Bergfauna hat sich über die letzten Jahrzente etabliert. 

Angekommen auf der Siedlung First, hat man den strengen Aufstieg geschafft und der nun folgende Höhenweg belohnt mit einer atemberaubenden Rundsicht. Ein Highlight ist der im frühen 20. Jh. in den Fels gebaute Panoramaweg. Anschliessend wandert man auf dem alten Bahntrasse bis zum Restaurant Unterstetten. Eine Einkehr in diesem traditionellen Restaurant wird stark empfohlen, nicht nur wegen der spektakulären Terrasse sondern auch wegen dem währschaften Essen. Das noch vorhandene Bahntrasse stammt noch von der Rigi-Kaltbad-Scheidegg-Bahn (RSB), welche Rigi-Kaltbad mit der Rigi-Scheidegg verbunden hatte. Der Betrieb wurde jedoch 1931 eingestellt und die Eisenbahnschienen wurden im 2. Weltkrieg für die Produktion von Munition verwendet. 

Kurz nach dem Restaurant Unterstetten betritt man dann das Gebiet der Vitznauer Alpen, welche mit einer fantastischen Berflora aufwartet. Auch hier lohnt isch immer wieder der Blick rechts und links des Pfades. Es folgen nun drei urige Sommeralpen: Die Alp Gletti, die Alp Brüche und die Alp Gass. Der beschwerlichen Arbeit auf diesen urtümlichen Alpen sind nur noch wenige Landwirte zugeneigt, Die Sömmerung auf diesen Alpen ist aber immer noch ein langgehegte Tradition. 

Bei Punkt 1338 befindet sich ein ausserodentlich artenreiches Feuchtgebeit, welches so als Naturschutzzone nachhaltig gepflegt wird. Ab da führt der Weg jetzt stetig abwärts über das ganzjährig bewirtschaftete Gehöft Fälmis, die Waldlichtung Rufli bis der müde Wanderer nach dieser langen Tour die Zivilisation in Vitznau wieder erreicht.  

Zwischeneinstiege

Die Wanderung lässt sich sehr gut unterteilen und abkürzen mit Hilfe des öffentlichen Verkehrs:

Von Vitznau verkehrt im Halbstundentakt ein Bus Richtung Weggis und so lässt sich das flache Stück entlang der Seestrasse zwischen Vitznau und Lützelau akürzen und die Wanderzeit reduziert sich um 30min.  

Der beschwerliche Aufstieg bis nach Romiti lässt sich mit der Rigibahn umgehen. So lassen sich fast 3h der gesamten Wanderzeit einsparen. 

Wer nicht gerne die ganze Strecke hinunterläuft, der kehrt am Besten im Restaurant Hinterbergen ein, geniesst dort ein kühles Getränk und ein feine Essen und fährt dann entspannt mit der Seilbahn Hinterbergen zurück ins Dorf.  

 

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